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Schluss mit „dem Wasserfall“: Ein Plädoyer für modernere Web-Konzepte

Zuletzt aktualisiert am 18/08/2016 von Gino Cremer
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Aus dem Agenturleben, Webdesign
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In unserem ländlichen Gebiet werden – warum auch immer – Websites noch immer nach einem alten System gebaut, dass webtechnisch längst zur Kreide-Zeit gehören sollte. Dabei muss schleunigst umgedacht werden, denn die Realität „da draußen“ sieht mittlerweile ganz anders aus. Heute muss nicht mehr für Browser sondern für eine Heerschar an Geräten entwickelt werden. Begriffe wie „Responsive Webdesign“ und „Mobile-First“ gehen um. Wie packen wir’s nun an?

Der übliche Ablauf einer Website-Erstellung: Das „Wasserfall“-Modell

Noch heute werden die meisten Websites nach dem alten „Wasserfall“-Modell konzipiert: Kunde gibt Auftrag, Designer gestaltet die Website, Kunde liefert irgendwann – wenn man Glück hat – Inhalte, Programmierer setzt um. Am Ende vergleicht der Kunde ob die durch den Designer entworfenen Layouts auch haargenau umgesetzt worden sind. Das war’s. Dass am Ende der Besucher mit seinem iPad oder iPhone versucht die Website aufzurufen, interessiert den Kunden meist gar nicht. Hauptsache auf seinem Laptop sieht die Website gut aus. Laptop zu, Case Closed, Rechnung raus. Ciao!

Der Wasserfall war schon immer verkehrt!

Diese alte Methode war im Prinzip immer schon falsch. Ja, korrekt. Ist so. Dieses Modell wurde den Anforderungen des Webs nie gerecht. Es ging immer nur darum, dass die Website irgendwie wie die gedruckte Broschüre daher kommt und jedwelche „Web-Eigenheiten“ ausradiert werden. Dieses Modell resultiert daraus, dass man Websites immer schon mit Flyern, Broschüren und anderen Printprodukten in einen Topf geworfen hat. Entsprechend wurden die meisten „Web-Layouts“ den Kunden ausgedruckt zur Abnahme vorgelegt.

Das Resultat ist ein Missverständnis, welches sich jahrelang halten konnte, da die Anzahl an Endgeräten schlichtweg begrenzt war. Jetzt ist Schluss damit. Seitdem gefühlt jeder Tablet, Smartphone, TV und Desktop-Rechner besitzt und teilweise sogar gleichzeitig nutzt (Stichwort „Second Screen“), ist es einfach nicht mehr möglich Websites so aufzubauen, dass sie immer gleich aussehen. Gott sei Dank!

Konkrete (nahezu unlösbare) Probleme und Folgen des „Wasserfall“-Modells

  • Die Funktionsweise kann kaum dargestellt werden, und wie sich die Website mit einem Tablet, Smartphone oder auf einem großen TV-Bildschirm „anfühlt“, ist nicht zu präsentieren.
  • Der Kunde liefert die Inhalte in der Regel spät. Zeit genug das Design mit Platzhalter-Texten vorzubereiten und sogar schon programmieren zu lassen. Dann liefert der Kunde gefühlt ein Telefonbuch voll mit Inhalten und das Chaos ist perfekt: Das minimalistisch konzipierte und fertig programmierte Design platzt aus allen Nähten.
  • Am Ende der Kette steht der Programmierer, der enorm Zeit verliert bei der Umsetzung, da es nur noch darum geht ein Layout möglichst pixelgenau auf den Laptop des Kunden abzustimmen. So manche „runde Ecke“ bereitet Kopfzerbrechen, wurde aber – „ganz wichtig“ (Ironie!) – bereits im Design-Prozess vom Kunden abgenommen. „Ist halt so, mach mal weiter“. Dankeschön.
  • Designer arbeiten ins Graue: Der Designer muss etwas layouten, obschon ihm meist keine Inhalte, kein Konzept und keine Struktur vorliegen. Das Resultat sind meist grafisch optimal aufbereitete druckähnliche Layouts, die spätestens dann wie ein Kartenhaus zusammenbrechen, wenn der Inhalt durch den Kunden kommt.
  • So habe ich mir das aber nicht vorgestellt: „Machen Sie einfach mal, passt schon“. Kunden klingen anfangs immer sehr einfach. Der Designer ist happy, gestaltet fleißig und lässt nach kurzer Rücksprache mit dem Kunden (PDF per Mail) die Website programmieren. Am Ende wird dem Kunden die fertige Website präsentiert („Wenn Sie Ihr OK geben, kann die online gehen.“). Das Resultat ist oftmals Ernüchterung: „So habe ich mir das aber nicht vorgestellt“. Warum auch immer. Gründe sind vielfältig. Fakt ist aber, dass der Kunde nicht an die Hand genommen wurde und man nur ähnlich einem Flyer ein Resultat präsentiert. Schade.
  • … (diese Auflistung ließe sich beliebig verlängern)

Konkret: Wie kann es besser laufen? Agile Methoden weisen den Weg!

Viel interessanter als Probleme sind bekanntlich Lösungen. Wie begegnen wir in unserem Agentur-Alltag dieser Problematik und wie gedenken wir die Probleme zu lösen?

Passend hierzu unser zweiten Beitrag: „10 Tipps für eine erfolgreiche Website im modernen Workflow – Warum Designer programmieren und Programmierer designen müssen“

Gino Cremer

Ich bin Geschäftsführer der auf Weblösungen spezialisierten Agentur Pixelbar aus dem belgischen Eupen. Ich habe langjährige Erfahrung mit CMS-basierten Kundenprojekten, vornehmlich auf WordPress-Basis und bin ein Webdesigner der ersten Stunde. Daneben arbeite ich auch als Dozent und Berater am WIFI Wien im Bereich Social Media und Webdesign.

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1 Kommentar

  1. […] In einem weiteren Beitrag haben wir das alte “Wasserfall”-Modell unter die Lupe genommen…und erläutert, warum dieses Modell im modernen Webentwicklungs-Kontext ausgedient hat. In diesem Artikel geben wir 10 Tipps zum Besten, wie man im modernen Alltag Websites entwickeln und die Probleme des “Wasserfalls” damit umgehen kann. […]

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